Donnerstag, 4. Dezember 2008

Kulturschock

Neun Monate Nicaragua – Ein Kulturschock? Nein, eher genau das Gegenteil. Eher die unglaublich bereichernde Erfahrung, dass es einfach überall auf der Welt Menschen gibt, mit denen man dieselben Werte, Ansichten und Träume teilt und bei denen man sich zu Hause fühlt. Ich erlebe hier viel Freundlichkeit, immer offene Türen und Reichtum in Einfachheit, erlebe die verschwenderische Vielfalt von Natur und Variationen von Grün, erhöre ein buntes Durcheinander von Tönen, Geräuschen, Lauten, errieche die ganze Bandbreite von Gerüchen – von duftenden Blumen bis zum gammelnden Fleisch am Markt, erlebe hier aber auch Machismos pur, der mich einfach nur nervt, aber für die meisten Frauen hier wirkliche Unterdrückung und körperliches und seelisches Leid bedeutet, erlebe das Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Resignation, weil einfach nichts wirklich weitergeht, erlebe die erschreckenden Anfänge einer sich zu einem totalitären System entwickelnden Herrschaftsform. Und was ich gerade merke ist, dass dieses Land nicht in Worte zu fassen ist. Zumindest nicht in ein paar ausgewählte. Am besten ihr erlebt es für euch selbst.

Apropos Kulturschock: Weihnachtslieder singende Amis beim „Holiday Karaoke“ am Flughafen von Houston – das ist ein richtiger Kulturschock!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Gibt`s eigentlich eine Fortsetzung?... ;O)

lg,
andreas